Presseberichte

 

SEK-NEWS vom 27.11.2014

Hombergs Angler unterstützen fischereiliche Artenvielfalt

Karauschen und Rotfedern für den Brauereiteich

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Homberg. Die Hessischen Fischer unterstützen die landespolitischen Ziele der Biodiversität (Artenvielfalt) mit eigenen Programmen zur Stützung und Wiederansiedlung  gefährdeter Fischarten. Auch der Sportfischerverein Homberg 1939 e.V. nimmt sich dieser Aufgabe an. Grundlage bildet aktuell die weitere Umsetzung des städtischen Zukunftsprojekts EFZEvital. Bereits 2003 hatte das Projekt neben den vielen Maßnahmen entlang der Efze auch die Revitalisierung des Brauereiteiches beschrieben. Es war ein Fischteich, der im Winter als Eisteich von der frühere Homberger Brauerei genutzt wurde. Vor etwa acht Jahren wurde er im Rahmen einer Kanalbaumaßnahme mit in Anspruch genommen und dabei vom Schlamm befreit und mit einem neuen Ablaufbauwerk  (Mönch) ausgestattet.

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Nachdem  sich sein Wasserkörper  stabilisiert hat, konnte nun an einen Besatz mit gefährdeten Fischen gedacht werden, Fischarten, die für eine wirtschaftliche Nutzung uninteressant, aber für die Lebensgemeinschaften im Wasser unverzichtbar sind. Es sind Karauschen (Bauernkarpfen) und Rotfedern. Sie stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Fischarten und genießen dadurch einen hohen Schutz. Deshalb dürfen sie nach der Landesfischereiordnung auch nicht befischt werden.

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Die Kreisstadt Homberg als Eigentümerin des Brauereiteiches hat dem Sportfischerverein Homberg die Besatzmaßnahme und die weiterführende nachhaltige Betreuung übertragen. Für den Erstbesatz konnte ein Sponsor gefunden werden.  Am Donnerstag, dem 27. November 2014 wurden  in Gegenwart von Bürgermeister Dr. Nico Ritz und Thomas Weineck, dem Vorsitzenden des Sportfischervereins,  die Fische eingesetzt. Außer Karauschen und Rotfedern kamen ergänzend noch Schleien, Bitterlinge, Rotaugen und Teichmuscheln hinzu. Für den Verein wird Peter Koller die Betreuung des Teiches übernehmen.

Bürgermeister Ritz war von der Aktion am Wasser sehr angetan, weil sie im Ehrenamt mit zur Verwirklichung von EFZEvital beiträgt. Für den Verband Hessischer Fischer ist es einmal mehr ein Baustein in seinem Bemühen um Erhalt und Schaffung  artenreicher  Gewässer. (Gert Wenderoth)

 

 

Lokalo24.de vom 30.11.2014

Wieder Leben im Homberger Brauereiteich

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Revitalisierungsmaßnahme: Neuer Fischbesatz im kleinen Gewässer der Kreisstadt - darunter auch zwei bedrohte Arten.

Homberg. Vor 100 Jahren wurde der Brauerteich nahe der Efzebrücke in Homberg angelegt. Genutzt wurde er von der ehemaligen Brauerei und beheimatete zahlreiche Karpfen. Mit der Schließung der Brauerei im Jahr 1976 wurde der Teich nicht mehr bewirtschaftet. Die Folge: Das Gewässer verschlammte nach und nach, was gleichzeitig das Todesurteil für die dort lebenden Karpfen bedeutete. "Durch die Verschlammung sind die Fische erstickt", sagt Gert Wenderoth, Ehrenpräsident des Verbandes Hessischer Fischer.

Ein unhaltbarer Zustand für den Sportfischerverein Homberg. Im Rahmen des Zukunftsprojekt "EFZEvital" hat man sich dafür eingesetzt, den kleinen Teich wieder mit Leben zu füllen. Bereits vor acht Jahren wurde der kleine Teich vom Schlamm befreit und ein neues Ablaufwerk installiert. "Nachdem sich der Wasserkörper stabilisiert hat, kann nun an einen Besatz mit gefährdeten Fischen gedacht werden, Arten, die für die wirtschaftliche Nutzung uninteressant, aber für die Lebensgemeinschaft im Wasser unverzichtbar sind. Der Teich soll jedoch nicht bewirtschaftet werden", erklärt Wenderoth die Revitalisierungsmaßnahme. Am Donnerstag war es dann endlich soweit: Im Besein des Ehrenpräsidenten der Hessischen Fischer, Bürgermeisters Dr. Nico Ritz und des Vorsitzenden der Homberger Sportfischer Thomas Weineck entließ Gewässerwart Peter Koller fünf verschiedene Fischarten und 30 Teichmuscheln in ihr neues Zuhause.

Zwei Arten auf der Roten Liste

"Der Besatz umfasst 40 Kilo Karauschen, 20 Kilo Schleien, zehn Kilo Rotaugen, zehn Kilo Rotfedern und 30 Bitterlinge", erzählt Peter Koller. Der gesamte Besatz habe 300 Euro gekostet und sei von einem Sponsor übernommen worden, so der Gewässerwart. "Karauschen und Rotfedern stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Fischarten und genießen dadurch einen hohen Schutz", betont Wenderoth.Nachdem sich die Fische an ihren neuen Lebensraum gewöhnt haben, erwarte man auch dass sich die Fische vermehren. "Um die Entwicklung der Fische beobachten zu können, werden wir Kontrollfischungen machen", erklärt der Ehrenpräsident. Außerdem habe der Gewässerwart regelmäßig ein wachsames Auge auf den Brauereiteich. Denn: Angeln ist hier streng verboten.

 

 

HNA 23.08.17

Unrat wird am Silbersee zur Todesfalle für Schwäne

Einer fehlt in der Familie: Weil er vermutlich einen Angelhaken verschluckt hatte, starb kürzlich ein junger Schwan am Silbersee.

Frielendorf. Angler und Tretbootfahrer gehören zum Silbersee wie die Schwanenfamilie mit mehreren Jungtieren. Doch die Idylle hat Risse bekommen.

Agnes Denner von der Frielendorfer Tiernothilfe meldet in diesem Sommer einen toten und einen vermutlich durch Angelunrat verletzten Schwan. „Zurückgelassene Angelutensilien wie Haken und Schnüre betreffen nicht nur Schwäne, auch andere Tiere und Badegäste könnten sich verletzen“, empört sich die 78-jährige Leuderöderin.

 

Die Tierschützer

Der Tierschützerin informierten kürzlich Bekannte über einen Silbersee-Schwan, der anscheinend einen Angelhaken am Hals hängen hatte und eine Schnur hinter sich her zog.

 
Auch Badegäste könnten sich verletzen: Agnes Denner von der Frielendorfer Tiernothilfe weist auf die Problematik am Silbersee hin.

Noch bevor sie dieses Tier fand, spitzte sich die Lage zu. Zwei Spaziergänger bargen einen weiteren Jungschwan, der ihnen wegen seines Japsens aufgefallen war. Agnes Denner brachte ihn zum Tierarzt nach Homberg und anschließend wegen der Röntgendiagnose – ein kleiner metallischer Gegenstand im Magen – in das Institut für Geflügelkrankheiten nach Gießen. Das Tier überlebte die Nacht nicht. Der andere Schwan konnte sich offenbar aus seiner misslichen Lage selbstständig befreien.

Die Gemeinde

Die Gemeinde habe umgehend reagiert, erklärte Bürgermeister Thorsten Vaupel. Zum einen wurde der Pächter des Gewässers, der Sportfischereiverein Homberg, über die Vorfälle informiert. Das bestehende Pachtverhältnis habe bisher keinen Anlass zu Beanstandungen gegeben, so Vaupel. Zum anderen wurden die Ausgabestellen von Tagesangelkarten, beispielsweise im Ferienwohnpark, mit Hinweiskärtchen versorgt, die sie den Gästeanglern aushändigen sollen. Tagesangler werden damit auf die Ordnungswidrigkeit hingewiesen, Angelunrat liegen zu lassen.

Die Angler

„Wir nehmen die Verletzung der beiden Silberseeschwäne mit Bedauern zur Kenntnis“, so Thomas Weineck, Vorsitzender der Homberger Sportfischer. Der Verein fühle sich dem Naturschutz verpflichtet. Eine derartige Verletzung sei nicht hinnehmbar. Der Sportfischer nennt Probleme der Angler, die durchaus Ursache für vermehrten Angelunrat sein könnten. Den Fischern machen vermehrt im Uferbereich über Schnüre fahrende Tretboote zu schaffen und es gebe immer wieder Hinweise auf Schwarzangler.

Das bestätigt auch der staatlich geprüfte Fischereiaufseher Bernd Helbig. Immer wieder tauchten Angelschnüre auf, die irgendwo – ohne Rute – am Ufer befestigt worden seien. Teilweise hingen sogar noch tote Fische an den Haken. Wenn der Unrat bei Kontrollen entdeckt wird, werde er entsorgt. Kontrollen seien schwierig, da die illegalen Angler ihre Schnüre meist dann auslegen, wenn der See nicht belebt ist.

 

Heimat Nachrichten 15.12.2018

Trotz verstärkter Kontrollen bleibt Schwarzangeln Problem am Frielendorfer Silbersee

 

Der Sportfischerverein Homberg ist mit der Pflege und Aufsicht des Gewässers beschäftigt. Es sei jedoch schwierig den Schwarzanglern auf die Schliche zu kommen.
 

Schwarzangler treiben am Frielendorfer Silbersee ihr Unwesen und sind nur schwer zu fassen. Sie werfen Schnüre aus, die trotz Kontrollen des Sportfischervereins kaum zu sehen sind. Die Schnüre werden gleichzeitig zur Todesfalle für Schwäne.

Frielendorf. Welse, Forellen, Aale, Zander, Karpfen, Weißfische und noch weitere heimische Fischarten – sie alle teilen sich den Frielendorfer Silbersee als Lebensraum. Vor allem im Sommer zieht der gut acht Hektar große See nicht nur zahlreiche Badegäste an, sondern auch Angler. Doch längst nicht alle halten sich an Regeln und Gesetze.

 

„Schwarzangeln ist ein großes Problem, mit dem wir auch hier am Silbersee zu kämpfen haben“, sagt Thomas Weineck, Vorsitzender des Sportfischervereins Homberg. Der Verein ist Pächter des Gewässers und somit auch für die Pflege und Aufsicht zuständig. „Wir haben zehn Fischereiaufseher im Verein, die regelmäßig rund um den See kontrollieren“, sagt Weineck. Es sei jedoch schwierig, den Schwarzanglern auf die Schliche zu kommen. „Nicht jeder, der unerlaubt angelt, steht mit einer Rute am Ufer und wartet, bis ein Fisch anbeißt“, erklärt Weineck.

Ein großes Problem seien Angelschnüre, die an Stöcken befestigt im See ausgeworfen werden. „Die sind oft nicht zu erkennen. Schwarzangler bringen sie an und kommen dann erst Stunden später wieder, um nachzusehen, ob ein Fisch angebissen hat“, weiß Weineck.

 

Schnüre sind Todesfalle für Schwäne

Zusätzlich sind die Schnüre eine Gefahr für die Schwäne im Silbersee. Im August 2017 ist ein Schwan qualvoll ums Leben gekommen. Er hatte einen Angelhaken, der an einer solchen Schnur befestigt war, verschluckt. „Die Tiere verfangen sich in den Schnüren. Auch in diesem Jahr kam es zu ähnlichen Vorfällen. Dabei konnten zwei Schwäne gerettet werden“, sagt der Vorsitzende der Homberger Sportfischer.

So sei es sehr schwer, den Schwarzanglern beizukommen. „Ernüchternd ist auch die Tatsache, dass Angler, die erwischt werden, leider oft ungeschoren davon kommen“, behauptet Weineck. Ihm persönlich sei jüngst ein Fall aus dem April dieses Jahres bekannt, bei dem ein Schwarzangler am Silbersee erwischt wurde. „Ich weiß, dass in diesem Fall das Verfahren eingestellt wurde“, sagt der Vorsitzende.

Kontrollen rund um die Uhr nicht möglich

Unterstützung im Kampf gegen die Schwarzangler erhält der Sportfischerverein von der Gemeinde Frielendorf. „Nach dem Vorfall mit dem Schwan im vergangenen Jahr, haben wir uns verstärkt dem Thema gewidmet“, erklärt Bürgermeister Thorsten Vaupel. So verkauft die Gemeinde Tagesangelkarten und gibt dazu Hinweiskarten aus, auf denen die Angler noch einmal explizit darauf hingewiesen werden „Angelunrat nicht nachlässig zu entsorgen“.

Dass Schwarzangler eher nicht zu den Käufern einer Tagesangelkarte gehören, dessen sei sich auch Vaupel bewusst. „Wir versuchen, den Sportfischerverein so gut es geht zu unterstützen. Beispielsweise kontrollieren unsere Bauhofmitarbeiter mehrmals in der Woche den Uferbereich und suchen nach Schnüren“, sagt der Bürgermeister.

Dennoch sei es nicht machbar, das Schwarzangeln gänzlich zu unterbinden. „Der See ist einfach zu groß, und wir haben weder das Personal noch die finanziellen Mittel, rund um die Uhr Kontrollen durchzuführen“, sagt das Gemeindeoberhaupt. Man werde weiter eng mit dem Sportfischerverein zusammenarbeiten, um das Schwarzangeln zumindest einzudämmen.

EXTRA-INFO

Das droht Schwarzanglern

Auf Nachfrage bei der Polizeidirektion Schwalm-Eder in Homberg erklärt Polizeihauptkommissar Jörg Grösch, dass es sich im Falle des Silbersees nicht um Fischwilderei handele. Der Grund: Der See sei zu klein und zudem kein fließendes Gewässer.

Schwarzangler, die erwischt werden, können für Diebstahl geringwertiger Sachen (Wertgrenze bei circa 60 Euro) belangt werden, falls Strafanzeige erstattet wird. Wird im großen Stil gefischt bzw. die Wertgrenze überschritten, läge Diebstahl vor.

Das Strafmaß reiche von einer Geldstrafe bis zu Gefängnis, so Grösch. Wer ohne Angelschein oder Tagesangelkarte fischt, begeht nach Angaben des Polizeihauptkommissars eine Ordnungswidrigkeit, bei der ein Bußgeld verhängt werden kann.